Der Taufstein in Spabrücken wies den Weg zur Dalberger Kapelle. Ein Blick in die 500-jährige Geschichte des kleinen Gotteshauses lohnt sich. Die Familie der Kämmerer verehrte schon lange den heiligen Leonhard.
Dem heiligen Leonhard ist die mehr als 500 Jahre alte Kapelle geweiht. Ein Blick auf die Geschichte des kleinen Gotteshauses lohnt sich. Bis zum Jahr 1485 war die Siedlung unter der Burg so gewachsen, dass der Bau einer eigenen Kapelle angebracht schien. Kurz zuvor, am 24. April 1483, hatte die Kirche von Spabrücken wegen des weiten Weges nach Wallhausen von Erzbischof Albert von Worms die Erlaubnis zur Errichtung eines Taufsteins erhalten und damit den entscheidenden Schritt zu einer Art pfarrlicher Selbstständigkeit getan. Dies dürfte bei den Bewohnern der Talsiedlung Dalberg den Wunsch nach einem eigenen Gotteshaus verstärkt haben. Bauherren waren wohl Philipp der 1. (1428-1492) und Friedrich (1459-1506) von Dalberg, die auch als Pfleger der Kirchen von Spabrücken und Wallhausen erscheinen. Adliger Pastor von Wallhausen war Friedrichs Bruder Johann (1455-1503), seit 1482 zugleich Bischof von Worms.
Als eigentlicher Erbauer der Kapelle im Tal gilt allgemein Bischof Johann. Sein Wappen schmückt eine Konsole im Innern der Kapelle. Das Jahr 1485 auf einer Inschrift über dem Ostfenster der Kapelle dürfte das Datum der Erbauung festhalten. Aus der gleichen Zeit stammen die Wandmalereien, darunter der heilige Leonhard, umgeben von Gefangenen. Die Kapelle erhielt das in dieser Gegend seltene Leonhards-Patrozinium. Entscheidend dafür war wohl eine gewisse Zeitmode, aber eher noch eine in der Familie der Kämmerer schon lange gepflegte Verehrung des Heiligen, hatten doch schon Gerhard Kämmerer von Worms und seine Frau Margarete, die letzte des Stammes der Dalberger aus der Familie von Schöneberg, im Jahre 1331 in der Martinskirche zu Worms einen St.-Leonhards-Altar gestiftet.
Die Herren von Dalberg legten wahrscheinlich sofort die beiden Kapellen auf der Burg und im Tal zusammen und vergaben sie an einen gemeinsamen Altarlisten, Der erste eigene Geistliche für Dalberg, den wir kennen, ist ein Nikolaus Vickis, der 1500 bis 1506 zugleich Altanrist des Valentinsaltar im Hospital von Oppenheim war. Er hatte vermutlich auch die Seelsorge für die Talsiedlung übernommen, Das Einkommen der Stelle war wohl gering, denn auch der 1538 von Wolff von Dalberg ernannte Michael Schmitt aus Wallhausen war seit 1536 zugleich Altanrist am Margarethenaltar zu Spabrücken. (jö)
Patron der Filialkapelle in Dalberg. Er war ein Einsiedler, der das Kloster St.Leonard-de-Noblac gründete und sich besonders der Gefangenen annahm (Rehabilitation). Leonard gilt besonders als Patron für Bauernanliegen.
O heil'ger Leonard, du heil'ger Schutzpatron.
Zu dir erschalle laut des Liedes Jubelton.
Im Chor der Seligen, die Gottes Thron umstehn,
bist du uns engverwandt,
in deinem Schutz wir stehn,
o heil'ger Leonard.
Aus finstrem Heidentum erkor dich Gottes Gnad.
Ein Sankt Remigius dein heil'ger Lehrer ward.
Ein Priester wurdest du, voll heil'ger Gotteskraft,
der ohne Rast und Ruh
für's Heil der Seelen schafft',
o heil'ger Leonard.
O schau aus Himmelshöh'n auf uns, dein Volk, herab,
das froh und voll Vertrau'n sich deinem Schutz ergab.
Aus Himmelsseligkeit halt fern von uns allzeit,
was schadet und bedroht
das Heil an Seel und Leib,
o heil'ger Leonard.
wenn Angehörige sterben, so kommt zur Trauer auch noch die Sorge um den Ablauf einer Beerdigung. Als Hilfestellung in dieser schweren Zeit soll Ihnen diese Liste dienen.