Gemeinschaft
24.11.2022 22:50 Uhr, Alter: 1 Jahr(e)

ein Kranz – verbind-lich

Ich sehe den Adventskranz in vielen Häusern, vielleicht gekauft, dennoch Zweig um Zweig gebunden, ohne Anfang und ohne Ende.

Ich denke an die eigene Geschichte und frage mich: Woran bin ich gebunden? Ich schaue zurück und sehe Bindungen an die Heimat, an ein Dorf, an einen bestimmten Menschen, an die Familie. Das ist nicht nur Abhängigkeit, sondern auch Einsatz. Ich habe mich an eine Aufgabe gebunden, an einen Menschen, an eine Gemeinschaft. Welche Kräfte setzt diese Bindung frei?

Der „erste Bund“ ist so, dass mich jemand trägt, später an die Hand nimmt, einer, der den Weg kennt, der weiterschaut, der es gut mit mir meint; der mir die Welt, das Leben in seiner Weite eröffnet. Manchmal sieht es aus wie „soziale Zwänge“. Doch sie tragen, halten mich, geben Treue und Verlässlichkeit.

So hat Gott sein Volk an die Hand genommen. Die Hand – das waren die Zehn Gebote, viele Weisungen, Gebete, auch die Erfahrung von Hunger und Durst – kurz, der Weg durch die Geschichte: „Ich bin dein Gott und bin da.“ Alles hatte den einen Grund: Gott hat sein Volk „erwählt“ ohne Vorbedingung.

Diesen Bund hat Israel gebrochen, Gott vergessen, ihn auf den letzten Platz ge­schoben. Es machte sich seine eigenen Götter, das Goldene Kalb. Es sagte: „Ich will mein eigener Herr sein. Ich lasse mir nichts sagen!“ Kenne ich das?

Der „neue Bund“ins Herz geschrieben. Das ist nicht Gewalt und Überrumpe­lung, sondern das ist das Geschenk seiner großen Liebe. Gott bewegt unser Herz, dass wir ihn lieben können.

Gott verbindet sich mit uns Menschen, mit jedem von uns. Das muss mir erst einmal aufleuchten! Mir zu Herzen gehen! Das ist die Botschaft im Advent. Wird sie uns aufleuchten? Nur langsam wird es heller, Kerze um Kerze, bis wir das Licht schauen: Jesus, das Licht der Welt. Er macht unsere Wege hell, dass wir den Nächsten finden und auf ihn zugehen. Er verbindet uns zum Frieden.

Haben wir Geduld und zünden Woche für Woche eine weitere Kerze an.

  • Die 1. Kerze: „Gott, du kennst mich. Du siehst mein Dunkel und Fragen, meine Irrwege und mein Suchen. Komm, und zeige mir den Weg!“
  • Die 2. Kerze: „Gott, gib mir ein neues Herz und zeige mir den Weg zu den Menschen, die im Dunkel sind.“
  • Die 3. Kerze: „Gott, du willst mit uns einen neuen Bund schließen. Versöhne und heile, was in mir verletzt ist. Lass mich den Weg zum andern finden.“
  • Die 4. Kerze: „Christus, der Kranz ist ohne Anfang und ohne Ende. Binde mich an dich, dass heute Friede wird unter uns. Ich danke dir, du bist treu.“ 

Ihr Pastor P. Meinulf, mit Kooperator K-J. Bings, Diakon B. Lohmer
und der Klostergemeinschaft


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