Der junge Samuel wird nachts von Gott gerufen. Und er läuft immer zu Eli und sagt: „Hier bin ich!“ Eli hatte den jungen Samuel in den Dienst im Heiligtum eingewiesen. Eli war der Lehrmeister des Samuel. Wohin sollten wir auch laufen? Wenn die Stimmen uns vertraut sind, dann reagieren wir sofort darauf. Ein kleiner Schnaufer bei einem kleinen Kind genügt der Mutter schon, dass sie hellwach wird. (Die ganze Erzählung steht in 1 Samuel 3,1-10.)
Wie verschieden werden wir gerufen? Wer ruft mich? In welchem Ton? Vorwurfsvoll oder behutsam, energisch oder wie gestreichelt, kritisch oder lobend? – Und wie rufen wir die andern?
Samuel schläft nahe der Bundeslade. In der Bundeslade sind die zwei Steintafeln mit den Zehn Geboten, Gottes Weisung zum Leben.
Die Dunkelheit im Dienst
Samuel tut seinen Dienst unter der Aufsicht Elis. Doch da ist ein schweres Wort: „Samuel kannte den Herrn noch nicht. Das Wort Gottes war ihm noch nicht offenbart worden.“
Er wusste vielleicht in allem Bescheid, kannte den Dienst, wie man sich bewegen musste, die Tagzeiten, dennoch fehlt ihm etwas Wesentliches, sodass er den Ruf Gottes nicht hörte.
Bin ich vertraut mit Gott?
Kann ich die Stimme Gottes von vertrauten Menschenstimmen unterscheiden? Oder werden mir die täglichen Stimmen, Anweisungen und Mitteilungen, zum Maß? Gibt es noch etwas darüber hinaus, etwas anderes – Gottes Wort?
Gottes Ruf erkennen
Samuel wird gerufen und ordnet es in die vertrauten Stimmen ein. Er hört in der Nacht und steht sofort auf.
Diese kindliche Einheit von Hören und Tun, keine Sitzung, kein Hinterfragen, kein Abwägen. Der Ruf kommt in der Nacht, wenn alles andere nicht da ist.
Kann ich Gottes Ruf von meinem Interesse unterscheiden? Vom Gewohnten, das mich prägt und mir sofort in den Sinn kommt? Vom Vorteilsdenken unterscheiden? Von dem, was immer so war?
Der Verweis auf Gott
Endlich, beim 3. Mal merkt Eli, dass Gott den Samuel gerufen hat. Er sagt zu Samuel in großer Bescheidenheit: „Wenn er dich ruft, dann sag: Rede, Herr, dein Diener hört.“
Wenn Gott uns anspricht, ruft, dann kann Gott Neues, Größeres beginnen.
Wie schwer kann es uns fallen, Spuren des Weges Gottes um uns zu sehen und zuzulassen? Wo wir andere führen, und begleiten, ist die Gefahr, dass wir sie auf unseren Weg trimmen und Gott keinen Raum mehr geben.
Eli sein
Durfte ich schon einmal wie Eli sein?
Muss ich nicht immer wieder – in Bescheidenheit – über mich hinausweisen auf Christus hin, der die Menschen ruft?
Danke allen, die wie Samuel sind und Gottes Stimme hören und antworten: „Hier bin ich!“
Danke allen, die wie Eli sind, die Bäume und Krippen aufgestellt haben und so den Menschen das Geheimnis von Weihnachten kund taten.
Danke allen, die Wege zu den Kranken und Einsamen gehen und so die Menschenfreundlichkeit Gottes bezeugen.
Danke allen, die sich auf den Weg machen zum Gottesdienst, um Jesus zu sagen: „Hier bin ich!“, und das mit anderen zusammen.
Ihr Pastor P. Meinulf, mit Diakon B. Lohmer und der Klostergemeinschaft
wenn Angehörige sterben, so kommt zur Trauer auch noch die Sorge um den Ablauf einer Beerdigung. Als Hilfestellung in dieser schweren Zeit soll Ihnen diese Liste dienen.