Gemeinschaft
05.07.2022 22:39 Uhr, Alter: 3 Jahr(e)

Aufbruch

Wir haben Pfingsten gefeiert. Im Sturm und im Feuer kam der Heilige Geist auf die Apostel herab. Auch auf uns? Es ist stürmisch im Land und in der Kirche, immer neue Skandale, heftigste Stürme werfen uns um. Wo ist der Sturm des Heiligen Geistes? Ist er nicht zu verhalten? Doch welche Kraft entwickelt er in uns, wenn er uns erfasst! Wir sehen die Apostel, sie wenden sich Jesus zu, sie setzen auf ihn, gehen gegen den Sturm an, schwimmen nicht mit im Strom der Zeit. Sie haben plötzlich Halt und Stand. Sie haben Mut, von Christus zu reden.

„Friede sei mit euch!“ waren die Worte der Pfingstbotschaft. Frieden bringen in unsere kriegerische Welt, in unser Dorf, in unsere Familien. Wenn uns das gelingt, ist das wahrer Aufbruch, neues Leben.

Das Fronleichnamsfest ist Aufbruch. Aus der Kirche hinausgehen, dem Herrn folgen, dem Brot des Lebens. Wir tragen ihn dorthin, wo wir leben, wohnen, arbeiten, leiden und uns freuen.

Herzlichen Dank allen, die die Altäre so schön bereitet haben, die Straßen und die Kirche geschmückt, den Bläsern, die die Prozession festlich gestalten, den Kom­munionkindern und Eltern, die uns erinnern an das kostbare Gut der Eucharistie.

Aufbruch heißt gegen die Resignation Hoffnung haben. Was bedrängt mich und drückt mich nieder? Ich vertraue, dass Gott mit uns geht. Dann wage ich den Aufbruch.

Wie geht das, Jesus einlassen in den Alltag, damit ich aufbreche und den Alltag neu gestalte?

Aufbrechen aus alten Gewohnheiten, aus Besitz und Wohlstand, und einen freien Blick haben für die Not im Dorf, in den Familien, in der Welt.

Aufbrechen zum anderen und einen Streit beenden, Versöhnung stiften. Bin ich ein Mensch des Friedens, der nicht alles unter den Teppich kehrt, sondern vergibt?

Aufbrechen in der Kirche, nicht nur Strukturen ändern, sondern mich selbst erneuern, meine Freude am Glauben in das Leben der Gemeinde einbringen, treu am Gottesdienst teilnehmen, das tägliche Gebet pflegen, das Evangelium bedenken, das Glaubensgespräch suchen und daraus leben.

Jeder äußere Aufbruch braucht einen inneren Aufbruch gegen Gewohnheit, auch gegen fromme Gewohnheit, gegen Lau­heit, Ichsucht und Selbstzufriedenheit. Der wächst nur als Gemeinschaft, er entfaltet sich in der Offenheit für ganz verschiedene Charaktere und Gaben. Doch alles kreist um den Glauben: Christus ist der Herr! Zu ihm aufbrechen, der nicht nur mein Herr ist, mein Eigentum, den ich besitze, sondern der mir auch vom anderen her gezeigt wird. Der Geist bewegt und hält uns als Gemeinschaft zusammen, wenn wir Jesus Christus als unseren Herrn, den Herrn unseres Lebens bekennen und zu ihm aufbrechen. Er kommt uns entgegen, wenn er uns Sonntag für Sonntag das Brot bricht. Das ist sein Aufbruch zu uns.

Ich wünsche uns, dass wir Mut haben, aufzubrechen und als Gemeinde zu  leben.

Ihr Pastor P. Meinulf, mit Kooperator K-J. Bings, Diakon B. Lohmer
und der Klostergemeinschaft

 


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